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Albanien 2.Teil

Reisen 2012

Die Straße von Gjirokastra bis Teplena ist noch sehr gut ausgebaut. In Teplena verfuhren wir uns zuerst. Wir glaubten nicht, dass die Staße nach Fier ein Feldweg ist, noch dazu mit riesigen Schlaglöchern. Nur weil derart viele Autos, aber auch LKW´s usw. darauf fuhren wußten wir, dass wir richtig waren. Die Straße wird in diesem Bereich derzeit neu errichtet. Dazu wird aber einfach der Unterbau der alten Straße entfernt und in die neue Trasse eingebracht. Eigentlich wollten wir noch die Ausgrabungen von Byllis besichtigen jedoch war nach ca. 25km für die wir rund 3 Stunden brauchten eine neue Autobahn da, auf der es keine beschilderte Abfahrt gab. Auch das Navi konnte diesmal nicht helfen. Dafür kamen wir rasch vorwärts und fuhren gleich weiter bis hinter Rrogozhina. In Kavaja zweigten wir zu dem uns empfohlenen Camp Paemer ab. Wenigsten waren fast keine Leute mehr da. Der Strand sicher für Familien mit Kindern ideal, erst nach 200m wird´s Wasser hüfttief. Dafür war der Platz für Albanien exorbitant teuer (15 €) ohne bessere Leistung zu bieten.    

Einen Waldbrand und das Slippen eines Fischerbootes konnten wir neben den üblichen Bunkern auch beobachten.
Von Bashtova sieht man leider nur mehr die Reste der Umfassungsmauern. Irgendwie wirkt es merkwürdig deplaziert inmitten der Flussniederung des Shkumbin. Trotzdem kann ich mir vorstellen dass es für die Venezianer damals wichtig war, ihre Anlege- und Werftplätze zu schützen.

Am Mittwoch den 3.Oktober fuhren wir weiter. Durch die Hafenstadt Durres gings zur beeindruckenden mittelalterlichen Stadt Kruja.
Dort wurde sogar die alte Basarstraße restauriert. Leider gibts dahinter auch die üblichen, nicht in die Landschaft passenden modernen Hotelanlagen. In ein paar Jahren werden wieder Betonruinen die Dummheit dokumentieren, ohne entsprechende Infrastruktur läßt sich kein Geld verdienen.
Mit gut adaptierten mittelalterlichen Objekten ließe sich sicher der Fremdenverkehr ankurbeln und auch Arbeitsplätze statt Bettler schaffen!

Am späteren Nachmittag fuhren wir ca. 8km vor Lezha wieder Richtung Meer. In der großen Bucht zwischen Tale und Vain fanden wir einen schönen kilometerlangen Sandstrand im Naturschutzgebiet und vollkommen für uns alleine. Die Saison vorbei, sämtliche Stradbuden zu. Das auf Stelzen im Wasser stehende Restaurant hatte den letzten Tag offen. Wir aßen natürlich wieder Fisch, die Portion riesig, jeder bekam 3 Fische, Salat und Mais mit Schafskäse überbacken dazu 4 kleine Bier. Dann kam die Rechnung, unglaubliche 12€ kostete das Ganze. Am nächsten Tag zeigte uns ein anderer Lokalbesitzer, Marko, sein leider schon geschlossenes aber wirklich gut eingerichtete Restaurant. Wir bekamen noch Obst und Bier, bezahlen durften wir jedoch nichts. An dem schönen Strand blieben wir ein paar Tage. Der Nachbar von Marko schaltete uns jeden Abend das Licht ein damit wir nicht im dunkeln sitzen.

Am Freitag den 05.10. fuhren wir am Nachmittag wieder zum Shkodra-See Resort. Wir wollen ja am Samstag wieder auf den Markt in Shkodra gehen um gutes Gemüse, frischen Fisch usw. einzukaufen. Beim zurückfahren war das Motorrad wie die Albanischen vorne und hinten vollgepackt. Ein gutes Essen haben wir uns verdient.

Am Sonntag verließen wir über den Grenzübergang Hani Hotit Albanien Richtung Montenegro. Wir fuhren dabei praktisch rund um den Shkodrasee. An Podgorica dem ehemaligen Titograd vorbei Richtung Petrovac. Kurz davor unterhalb des Klosters Gradistra in Bulgavica sahen wir ein Schild Camping ganzjährig geöffnet. Also runter zum Strand, die Schranke des Platzes war offen, Betrieb jedoch keiner mehr. Was solls, der Platz war nicht schlecht Koordinaten N 42.19340°  E 018.96546°. Fürchten brauchten wir uns nicht, wir hatten gleich 4 Wachhunde. Einer davon schielte stark, den nannten wir Herr Mikl.

Am 10.10. fuhren wir über Budva nach Kotor. Die Stadt haben wir vor rund 30 Jahren das letzte Mal unmittelbar nach dem großen Erdbeben besucht. Damals hatte die Bevölkerung wenig Hoffnung die Stadt jemals wieder aufbauen zu können. Es gab fast kein Trinkwasser usw. Wir fuhren auch auf der von Josip Sladar Silivic aus Trogir errichteten Straße auf den Trojicapaß und zweigten dann nach links zum 1886 errichteten Turmfort Gorazde ab. Von diesem Bunker aus konnte man die gesamte Bucht von Kotor mit schwerem Geschütz verteidigen. In Kotor legen mittlerweile riesige Kreuzfahrschiffe an.
Gleich außerhalb des nördlichen Stadttors haben wir dann noch gut und preiswert gegessen. Mixedgrill 500g nannte sich das Essen was gut zubereitet war. Mit 3 Bier und Pommes um 16€ kann man nicht jammern. Dafür wollte der Parkplatzbetreiber dann 19€ obwohl er am Vortag 10€ gesagt hat. Wir haben dann auch nur 10 bezahlt.

Wir fuhren rund um die Bucht von Kotor. Über Perast nach Risan weiter nach Herzeg-Novi. Kurz darauf wieder über die Grenze nach Kroatien. In Cavtat wollten wir probieren ob man immer noch so gut isst wie damals, als wir mit unserem Boot öfter hier waren. Nun mit dem Womo kann man nicht mehr wie früher rein und für den Parkplatz ähnliche Gebühren wie fürs Essen zahlen tue ich bei uns nicht, woanders aber auch nicht. Also nach Dubrovnik. Nun auch hier kein Parkplatz in Altstadtnähe? Was solls, wir haben in Dubrovnik bereits mindestens 14 Tage verbracht, kennen den Rektorenpalast, das Piletor, die Stadtmauer, die Kathedrale und alle Gassen und den alten Hafen in- und auswendig, allerdings so wie sie vor 30 Jahren aussahen. Vielleicht ist es sogar besser, unsere schönen Erinnerungen zu behalten?
Wir fuhren weiter Richtung Neum. Aber was haben die heutigen Machthaber aus dem einst verträumten kleinen Ort gemacht? Mit grausen gestartet und weiter.
Entweder wir bleiben in Omis oder fahren gleich bis Split. Nun, es ist Split geworden und wir stehen seit gestern abend auf dem Camping Stobrec in Split.
Heute hat es mehrmals stark geregnet, aber morgen werden wir mit der 125er den Diokletianpalast unsicher machen.

Als wir den Diokletianpalast das letzte Mal besuchten waren in den Kellerräumen noch keine Souvernierläden sondern diese eben Keller eines Palastes. Da aber heute am Samstag ohnehin großer Markttag ist gefällt meiner Frau die gesamte Altstadt besonders gut.
Das man für die Kirchenbesichtigung mittlerweile Eintritt verlangt und außerdem eine große Wartezeit in Kauf nehmen müßte stört uns nicht sonderlich. Wir haben ja noch die alten Filme und Fotos. Titos Kommunismus hatte für uns Vorteile. Damals interessierte sich niemand für das Innere der Kathedrale. Trotzdem war es wieder sehr interessant den über 2000 Jahre alten bestens erhaltenen Palast zu erkunden.
Gut ist dass der gesamte Hafenbereich mittlerweile Autofrei ist. Früher war es trotzt wesentlich weniger Verkehr schwierig über die Straße zu kommen.

Heute Montag den 15.10. mußte unsere 125er wieder ihre Dienste leisten. Sie brachte uns brav zur Festung Klis die bereits 852 erstmals in einer Urkunde von Fürst Trpimir erwähnt wird. 1241 hielt sie dem Angriff der Tartaren stand. Obwohl Klis von Petar Kruzic, den Bewohnern von Senj, den Usboken und den Dalmatinern heldenhaft verteidigt wurde eroberten es die Türken am 12.03.1537 und hielten es bis 1648.
Leider konnten wir die Festung innen nicht besichtigen. Sie war geschlossen und 2 Katzen bewachten den Eingang.
Dann fuhren wir noch nach Kastel-Stari und besichtigten das Hotel, dass vor 42 Jahren Ziel unserer Hochzeitsreise war. Seither ist es anscheinend unverändert (Scha(n)de).

Zum Abschluß besichtigten wir noch die wichtigste Stadt der römischen Provinz Dalmatien, Salona. Kaiser Diokletian der ärgste Christenverfolger seiner Zeit wollte dort seinen Alterssitz errichten und auch einen großen Tempel, mit dem er sich ein Denkmal setzen wollte.
Eine Ironie des Schicksals wollte es jedoch anders. Aus seinem Tempel wurde die größte christliche Basilika von Salona, in Gedenken an Anastasius, der 309 mit einem Mühlstein um den Hals, ins Meer geworfen wurde und Domenikus der einer Legende nach als einer der ersten von Petrus bekehrt wurde und in Salona wirkte. Auf Befehl des Stadtverwalters Maurilus wurden 45 Märtyrer zum Tod verurteilt mit Ihnen wurde auch Domenikus enthauptet.
Heute sieht man noch Reste des einst 3 stöckigen Amphitheaters das 15000 - 18000 Menschen aufnehmen konnte. Interessant ist auch die Wasser- Warmwasserversorgung und das Kanalsystem in Salona.

Von Split fuhren wir an Knin vorbei nach Sinj. Weiter durchs Landesinnere nach Drnis und Knin. Die Durchfahrt war wegen einer Baustelle in der Altstadt nicht möglich. Die Umleitung führte über Feldwege unter der Eisenbahn durch. Zwischen Bahngleisen hinter dem Bahnhof wieder  auf die Straße.

Weiter gings über Gracac zu unserem eigentlichen Ziel den Plitvicerseen. Auf dem Autocamp Korona wäre Platz für 2500 Personen. Es waren aber nur mehr 8 Womos dort. Also absolut "tote Hose".
Mit der 125er fuhren wir zum Eingang des 300km² großen Nationalparks. Durch die Übersättigung des Wassers mit Kalziumkarbonat bildet sich Rauwacke oder Travertin. Auf einer Länge von 9 Kilometern sieht man die 16 oberirdischen Plitvicer Seen als eng zusammenhängendes Kaskaden-System in waldreicher und bergiger Landschaft. Der Höhenunterschied beträgt 130 Meter. Es wandelt sich auch das Umfeld und der Charakter der Seen. Die zwölf größeren oberen Seen sind in einer sanften Hügellandschaft, die vier unteren Seen haben schroffe Ufer die von konturierten weißen Kalkfelsen gesäumt sind.

Insgesamt haben die Seen eine Fläche von 2 Quadratkilometern. Der oberste See, der "Proscansko jezero", ist über 2100 m lang und bis zu 37 m tief. Leider ist er nicht mehr so rein wie in das Prospekt beschreibt. Auf dem größten See dem "Kozjak"  verkehren auch die Fähren des Nationalparks.

Die unzähligen Kaskaden und kleinen Wasserfällen sind besonders sehenswert. Der "Galovac-Wasserfall" ergießt sich über 25 m in den gleichnamigen See, über den Veliki slap mit 78 m Höhe fließt die "Plitvica" in den "Novakovica brod" und vereint sich mit dem Wasser der Seen zur "Korana". Gespeist werden die Plitvicer Seen durch den Matica.

In rund 5 Stunden sind wir alle Seen abgegangen. Es war wirklich wieder ein beeindruckendes Erlebnis. Obwohl wir den Nationalpark nicht zum ersten Mal besuchten.

Von Plitvice fuhren wir über Slunj nachKarlovac. Bei Metlica gings über die Grenze nach Slowenien. In Novo Mesto gings auf die Autobahn, auf dieser an Laibach vorbei nach Kranj. Über den Loiblpaß gings dann nach Hause.

Fazit:

In Albanien können wir derzeit noch einen Womourlaub machen, der unseren Vorstellungen entspricht. Wir hatten viele nette Erlebnisse, fühlten uns wirklich als Gäste. Hilfsbereitschaft und echtes Bemühen, trotz mangelnder sprachlicher Verständigungsmöglichkeiten waren immer spürbar. Nicht übersehen kann man jedoch die oft bittere Armut, damit verbunden agressiv bettelnde Kinder. Die jedoch nicht in der wirklich armen Gegend, sondern in Fremdenverkehrsgebieten.
Dass trotz teilweise abenteuerlichem Straßenzustand der Verkehr ohne Regeln praktisch unfallfrei funktioniert, verwunderte uns oft.

Enttäuscht hat uns Kroatien. Wir kannten allerdings vorher nur "Ex-Jugoslawien", dass dafür relativ gut. Aus unzähligen Bootsurlauben aber auch Campingfahrten sowohl mit Zelt als auch Wohnwagen. Wir fühlten uns unter Tito´s Diktatur freier und weniger eingeschränkt.
Es störte uns, dass wir z.B. für den total verdreckten Stellplatz in Senj für eine Nacht 20€ zahlten und im Restaurant mehr als in Salzburg Stadt zur Festspielzeit. Dafür sagte uns der Koch er verdient im Monat 900€. Da stimmt einiges nicht.

Daß in Montenegro alles zubetoniert wird, viele neue Hotels jetzt schon Ruinen sind und unsere Politiker sagen dieses Land sei EU-fähig, zeigt mir, unsere EU-Verantwortlichen haben absolut keine Ahnung, aber davon haben sie mehr als genug
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