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Sardinien 3.Teil

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Sardinien 2011 Teil 3
Wir fuhren an Oristano vorbei und wollten wie im Schulz empfohlen am „Womo-Badeplatz in San Giovanni di Sinis“ übernachten um am nächsten Tag gleich die Ausgrabungen in Tharros zu besichtigen.
Nun Schulz 2010 berücksichtigt nicht, dass es mehrere Fahrverbotsschilder gibt, die Parkdauer begrenzt ist und 2 Stunden 3,5€ kosten.

Also anderen Übernachtungsplatz suchen. Auch Is Arutas und Mari Ermi sind nur mehr teure Parkplätze weit vom Strand entfernt.

Was solls fahren wir auf einen Campingplatz. Camping Village Europa scheint von der Beschreibung her zu passen. Von 15h30 bis 16h30 standen wir vor dem verschlossenen Tor. Camp scheint zwar in Betrieb aber die Rezeption ist unbesetzt, obwohl seit 15h offen sein sollte. Nachdem wir auch keinen Internetempfang hatten fuhren wir weiter nach Torre Grande ins Camping Spinnaker. Den Schulzstellplatz in Torre Grande gibt’s auch nicht mehr.
Camping Spinnaker ist ein schöner Platz. Als aber um 17h die Disco mit Superbässen, die mich fast vom Sitz schmissen, einsetzte starteten wir wieder unser Womo und suchten auf eigene Faust.

Wir fuhren den Strand in entgegen gesetzte Richtung und kamen zu einem riesigen Platz ohne Verbotsschilder ect. dafür mit Wasserhahn (N 39.90813° O 8.50553°).  

Super,  Markiese raus ins Wasser gesprungen und halbwegs ruhige Nacht erlebt.
Die Campingdisco war trotzt ca. 3km Entfernung noch zu hören.
Am 12.09. fuhren wir vormittags zu dem uns schon bekannten Parkplatz in San Giovanni di Sinis.

Dort besichtigten wir zuerst die älteste Kirche Sardiniens.

Das Kirchlein wurde im 5. Jahrhundert mit byzantinischer Kuppel errichtet und im 11. Jahrhundert romanisiert. Dieser zustand ist bis heute erhalten. Leider sind sämtliche Malereien mit dem Verputz abgefallen. Erhalten ist nur noch der harmonisch gestaltete 3schiffige Innenraum.

Nach Tharros und auch um das Cap herum fuhren wir mit dem Tharros Express. Wir schwitzten darum nur bei der Besichtigung von Tharros selbst.

Diese bedeutende Ruinenstätte liegt am südlichen Ausläufer des Capo San Marco und war bereits vor den Phöniziern und Römern von den Nuraghern  besiedelt.

In der punischen Zeit im 5./6. JH.v.Chr. hat sich der Ort Tharros etwas nach Norden verschoben und war eine bedeutende Hafen- und Handelsstadt. Das belegt die 120m lange Mole aus Quadersteinen die im klaren Wasser sichtbar ist.

215 v.Chr. siegten die Römer in einer blutigen Schlacht über die Punier von Tharos. Sie gestalteten die Stadt im römischen Sinn um und pflasterten die Straßen mit schwarzen Basaltplatten und errichteten Wasserleitung und Kanalisation.

Im 11. Jhdt.n.Chr. wurde die Stadt nach vielen Sarazenenüberfällen aufgegeben.

Am frühen Nachmittag fuhren wir zu den antiken Thermen von Fordongiamus. Um diese zu besichtigen braucht man keine Eintrittskarte lösen. Man sieht von außen nicht weniger als innerhalb des Zauns. Zwei große Heilwasserbecken sind auch außerhalb des Zauns. Aber Vorsicht, dass Wasser im Becken hat ca. 50°C also für eine längere Badekur viel zu heiß. Darum wird empfohlen in den Tirso zu steigen wo sich das Wasser mischt und die Temperatur erträglich ist.

Wir sind der Empfehlung nicht gefolgt die braune Brühe des Tirso schreckte uns ab.

Stattdessen fuhren wir weiter zum Nuraghendorf in Santa Cristina. Auf dem Parkplatz davor könnte man auch übernachten allerdings hört man dort auch die unterhalb vorbeiführende Schnellstraße.

Sehenswert ist der Brunnentempel (pozzo sacro). Die vor über 4000 Jahren präzise geschliffenen schiefwinkeligen Bausteine wurden so genau verarbeitet, dass kein Fingernagel dazwischen passt.

Einen Höhepunkt erlebt man beim Blick vom Brunnenbecken nach oben. Absolut gleichmäßige Kreise verengen sich stufenweise auf ein 35cm großes Loch für den Lichteinfall. Dieses Heiligtum der Nuragher wurde lange für eine Fälschung gehalten.
Schwer vorstellbar ist, dass damals bereits derartige Präzisionsarbeiten möglich waren.  Der Brunnen hat unten einen Durchmesser von 2,54 m, ist 7,15 m hoch und 50cm tief.
Versammlungshütten standen rund um das Heiligtum.


Wir durchqueren dann den christlichen Teil des Geländes das 2mal im Jahr von den Camaldoleser Mönchen von  Santa Maria di Bonarcardo für religiöse Feierlichkeiten im Mai und Oktober für jeweils 9 Tage genützt wird. Nur da sind die primitiven Pilgerhütten auch bewohnt.


Etwa 150m von der Kirche entfernt liegt der Nuraghe Santa Christina. Der Aussendurchmesser des Turms beträgt ca. 13m und heute noch 7m hoch. Der untere Kreisförmige Raum besitzt noch die Originaltholosdecke und hat drei Zellen mit kreuzförmiger Anordnung. In der Mauer führt eine Spiralförmige Treppe zum Obergeschoß. Von diesem aus erkennt man auch 2 15m x 2m große Hütten. Zweck und alter dieser Hütten sind allerdings noch unbekannt.

Wir fuhren weiter nach San Leonardo de Siete Fuentes dort übernachteten wir an einem urigen zu den Schafweiden führenden Weg. (N 40.18263° O 8.66152°)
Vollkommen ruhig und ungestört. Abends besuchten uns noch über 500 Schafe.

13.09.

Nach dem Frühstück fuhren wir wieder in den Ort mit den sieben Mineralwasserquellen und der Mineralwasserfabrik San Leonardo. Klar dass wir unsere Wassertanks und auch alle Kanister mit Mineralwasser direkt aus der Quelle befüllten.
Weiter ging’s nach Macomer. Tanken und Einkaufen war angesagt. Durch das Valle el Nuraghi nach Mores. Kurz hinter Mores zweigten wir nach links ab auf die super ausgebaute Straße nach Olbia. Am Flughafen von Olbia vorbei ging’s wieder nach Murta Maria auf den Stellplatz Lido del Sole. Bei der Ankunft hatten wir hier die erste Nacht verbracht.


Wir fanden auch ein schönes Platzerl mit schönem Ausblick 2m oberhalb des Sandstrands. Also zum Wasser vielleicht 10 m. Das gefiel uns.

Auch lernten wir Luccia und Lui ein sehr nettes Ehepaar aus Murta Maria kennen.
Sie luden uns zum Cafe in Ihr Haus ein. Aus ihrem Garten bekamen wir frisch gepflückt verschiedene Gewürze und Tomaten.
Sie haben uns ja ein paar mal abends beim Grillen beobachtet, und sahen, dass wir keine frischen Gewürze verwendeten.

Was ich noch gar nicht erwähnt habe, unsere Italienischkenntnisse beschränken sind mehr als bescheiden und Lucia und Luis sprechen kein Wort deutsch sondern nur Italienisch. Aber die Gebärdensprache funktionierte bestens. Wir konnten uns gut, wenn auch wegen der mangelnden Sprachkenntnisse nur eingeschränkt unterhalten.

Lucia kommt jeden Nachmittag an den Strand zum Schwimmen derweil Lui ins Cafe auf einen Drink geht. Als ehemaliger Mauerer hat er das Haus in dem sie Leben selbst errichtet.

Mit unserer 125er haben wir die Gegend und alle Strände rund um Murta Maria abgefahren. Leider jedoch keinen anderen Stellplatz der mit dem Womo erreichbar ist gefunden. Die meisten Zufahrten zu schönen Stränden sind nur mit einem Geländefahrzeug aber auch dann nur schwierig zu erreichen.
Also blieben wir auf unserem „Hausstrand“. Relaxen, baden, Umgebung etwas unsicher machen, auch einmal schön.

24.09.2011
Gegen abends fuhren wir nach Olbia und bummelten durch die interessante Altstadt. Schöne, leider verschlossene Kirchen und auch den Fotoapparat im Womo gelassen. Übernachtet haben wir auf dem riesigen Parkplatz vor dem Fähranleger.

Um 7h fuhren wir die paar Meter bis zum Fährableger. Aber was war das, der Zoll wollte unsere Pässe sehen und der Zöllnerin fiel sofort auf dass im Ticket mein Vorname ohne „h“ stand. Wurde von Ihr berichtigt.

Kurz vor unserer Fähre legte die Sea Claud II aus Valetta ein wunderschöner Dreimaster an. Ich bin mir aber nicht sicher ob ich mir eine Passage auf ihr leisten könnte. Aber Träumen darf man ja.
Um 7h45 lief die Moby Wonder unsere Fähre ein. Viele PKW´s aber nur ganz wenige Womos wollten mit uns nach Civitavecchia. Knapp vor 9h liefen wir aus. Die Überfahrt sollte laut Fahrplan 4,5 Stunden dauern. Tatsächlich brauchten wir aber 5,5 Stunden obwohl die See absolut ruhig war.
Zusammenfassend ist aber zu sagen Sardinien ist außerhalb der Saison schön zum anschauen. Für uns ist sie jedoch keine Womofreundliche Insel. Ich würde sogar sagen nicht einmal wirklich PKW-freundlich.

Die Sarden möchten offenbar die Insel für sich haben. Fremden gegenüber, egal welcher Nationalität sind viele der Inselbewohner meist eher reserviert.
Ausgenommen sehr oft nicht einmal jene, die vom Tourismus leben.
Anders fehlt mir einfach die Erklärung dafür, dass sie auch in den Gasthäusern nur Italienisch sprechen. Nur sehr selten französisch oder englisch.

Auch bei den meisten Sehenswürdigkeiten sind nur Beschreibungen in Italienisch vorhanden.

Die Straßen oft sehr schmal aber meist in gutem Zustand. Ausnahmen bilden nur die meisten Strandzufahrten deren Zustand eher katastrophal ist. Hängt vermutlich damit zusammen, dass die Sicht auf Strände nicht durch PKW oder Womos verstellt sein soll. Häuser oder Hotels stören sie offensichtlich nicht.
Also eine wunderbare Postkartenidylle die nur erwandert werden kann.

Für dieses Publikum fehlt es jedoch an Wanderwegen mit Markierungen. Nun gut, wir haben relativ viel von Sardinien gesehen. Im nächsten Jahr werden wir jedoch wieder die Griechen bei der Bewältigung Ihrer finanziellen Probleme unterstützen. Dort hatten wir bisher immer den Eindruck, willkommene Gäste zu sein.

Willkommen auf unserer privaten Familienhomepage

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