Albanien Montenegro Bosnien Kroatien Slowenien
Reisen 2015
Kurz nach dem Grenzübergang Albanien höre ich auf einmal tack, tack, tack...., leider bestätigt sich meine Vermutung. Ich habe eine große Schraube im Reifen stecken. Zur Tankstelle abgebogen, der Tankwart rief sofort hilfsbereit einen "Reifenschuster" in Bilisht dem nächsten Ort an. Trotzt Sonntag reparierte dieser den Reifen sofort. (Dauer 10 Minuten) Bezahlt haben wir dafür 5 €. Dazu kommt noch wir sprechen nicht Albanisch die Helfer konnten nicht Deutsch. Von einer derartigen Hilfsbereitschaft in Österreich träume ich seither.

Die Straße über Korca nach Pogradec ist sehr gut ausgebaut. Jedoch schüttet es wie aus Kübeln. An den Berghängen gibt es immer wieder Hangrutschungen und Vermurungen. Die Straßen in Pogradec sind stark verschlammt und zwischen 30-50cm unter Wasser. Wir weichen über den
Flanierweg am Ufer des Ohridsees aus. Eigentlich den Fußgängern vorbehalten anders kommen wir jedoch ohne Allrad nicht mehr durch die Stadt.
Alle helfen zusammen um mit Sandsäcken und Brettern die Häuser und Geschäfte etwas zu schützen. Die Straße am See entlang ist teilweise nur einspurig befahrbar und Warneinrichtungen fehlen meist. Die Zufahrt auf die Halbinsel Lin ist überschwemmt und nicht befahrbar.
Darum fahren wir trotz Regen, Gewitter, Nebel und kleineren Murenabgängen über den Thana Paß. War leider nicht ungefährlich. Übernachtet haben wir dann neben dem Gasthaus Gjahtari. Dor aßen wir auch sehr gut zu abend.
Der Gastgarten war jedoch ca. 1,5m hoch überschwemmt.
Am Morgen ging‘s weiter, an Elbasan vorbei, auf der neuen Autobahn aufs Krrabba-Massiv. Diese endet kurz vor der Passhöhe. Auf der schmalen, kaputten alten Straße geht’s an Petrele vorbei nach Tirana. Im Zentrum gibt’s Ampeln, Kreisverkehre, 8 spurige Straßen jedoch keine Regeln. Aber auch die Einspurigen nützen kleinste Lücken. Wir kamen ohne „Feinberührung“ doch ein wenig zitternd durch. Leider regnet es nach wie vor. Die Straße von Tirana bis zur Grenze Montenegro ist mittlerweile größtenteils gut ausgebaut.


Vom Grenzübergang führt eine schmale Straße nach Tuzi und dann ausgebaut nach Podgoriza der Hauptstadt von Montenegro. In Niksic zweigen wir nach Vilusi ab. Dort beginnt die R431, was wir jedoch nicht wußten das ist nur ein besserer Feldweg zur Bosnischen Grenze. In Bileca erreichen wir die M20. Über Gacko und Nevesine erreichen wir Mostar.
Erst bei völliger Dunkelheit erreichten wir Mostar. Dort bemerkte ein ehemaliger Fremdenführer dass wir den Womostellplatz in der Nähe der wiedererrichteten Brücke suchten. Dieser wurde jedoch mit einer Höhenbegrenzung versehen. Er fuhr mit seinem Roller voraus zu einem Krankenhausparkplatz in Brückennähe der sogar bewacht war und ermöglichte uns dort zu übernachten. Abends führte er uns noch durch die Altstadt, zeigte uns die wichtigste Moschee und erklärte uns Mostar.
Auch führte er uns in ein sehr gutes preiswertes Esslokal . Wollte dort sogar noch unsere Getränke bezahlen. Wir ließen das natürlich nicht zu, dafür mussten wir ihm versprechen morgen um 9h wiederzukommen damit er uns noch Mostar bei Tag zeigen kann.
Wir zahlten nirgends Eintritt bei seiner „Stadtführung“. Ein absoluter Glücksfall für uns. Es war ihm jedoch sehr wichtig uns das friedliche Zusammenleben in Mostar vor zuführen. Er selbst ist Moslem mit einer Christin verheiratet.

Nicht alle Folgen des Kriegs sind beseitigt.

Am 13.10. fuhren wir über Jablanica, Bugojna, Donj Vakuf nach Jajce um den Pliva-Wasserfall , die Pliva-Seen und die kleinen gut erhaltenen Wassermühlen, die uns vor rund 40 Jahren sehr gut gefallen haben, zu besichtigen. Die Mühlen wurden jedoch beim Hochwasser vor ein paar Tagen stark beschädigt. Die Wasserräder sind nicht mehr vorhanden. Darum fahren wir bis Bihac weiter wo wir vor dem bereits geschlossenen Hotel und Camping Ada übernachten. Bisher sind wir schon 3810km unterwegs.
Es schüttet nach wie vor wie aus Kübeln. Große Teile der Landschaft durch die wir fahren sind überschwemmt. Auch Karlovac steht unter Wasser wir kommen aber noch durch. Von Metlika und Novo Mesto sehen wir wegen Regen, Wolken und Nebel auch nicht viel. Kurz nach Celje zweigen wir Richtung Dravograd ab. Leider kommt es 4 Fahrzeuge vor uns zu einem sehr schweren Unfall. Feuerwehr und 5 Rettungsfahrzeuge rasen an uns vorbei. Wir umfahren auf „Almwegen“ die gesperrte Straße. Kurz vor Slovenj Gradec übernachten wir nach dem Abendessen bei einem Gasthaus.
Nach Dravograd fahren wir noch immer im Regen bei Völkermarkt auf die A2.
In Villach zweigen wir auf die A10 ab. Kurz danach wieder ein großer Stau? Die Rettungsgasse gilt aber offensichtlich in Kärnten nicht.
Die Autobahn ist bei der LKW-Kontrollstelle abgesperrt. Bei der Kontrollstelle viel Polizei mit MP im Anschlag. Erst später hören wir im Radio ein Juwelier wurde überfallen, darum die nicht angekündigte Autobahnsperre.
Am späten Nachmittag erreichen wir unser Zuhause.
Unsere Eindrücke von dieser Reise:
Wieder einmal stellen wir fest, unsere Erlebnisse in den besuchten Ländern, unser Erleben der Situation vor Ort, unsere Empfindungen wie die Bevölkerung ihre Situation sieht, weicht sehr stark von dem was uns die Massenmedien vermitteln (wollen) ab.
In allen besuchten Ländern konnten wir viele positive Eindrücke gewinnen.
Das Verkehrsverhalten unterscheidet sich sehr oft von dem bei uns gewohnten. Wir hatten mehrere Generationen Zeit uns an die Motorisierung zu gewöhnen. Diese Zeit fehlte den meisten besuchten Ländern.
Der Lebensstandard unterscheidet sich von dem bei uns gewohnten. Ob dies jedoch wirklich so drastische Auswirkungen auf die Lebensqualität hat bezweifeln wir. Denn dafür haben die Leute weniger Hektik und reden miteinander. Selbst die Ziegen- oder Schafthirten bedienen den ganzen Tag ihre Smartphone. Ob dies gut oder schlecht ist können wir nicht beurteilen.
Aber anscheinend wird in ihren Fernsehprogrammen vorgegaukelt bei uns fließt ohne Arbeit Milch und Honig.
Betteln bräuchten sie bei uns nicht, könnten aber in ihrer Heimat mit Arbeit viel zur Verbesserung der Lebenssituation beitragen.
Auch die religiöse Situation durch den Koran verhindert bei vielen wirklich Gläubigen weitere Entwicklung. Sie müssen sehr oft am Tag beten, auch in der Moschee. Dient sicher dem Seelenheil macht aber nicht satt.
Wahrscheinlich fehlt mir als überzeugter Atheist dafür das Verständnis.
Das Griechenland jemals in der Lage sein wird seine finanzielle Situation zu verbessern glaube ich nicht. Bin aber auch nicht sicher ob dies wirklich erwünscht ist. Selbst Albanien hat die Griechen wirtschaftlich bereit eingeholt.
In allen Ländern mussten wir leider feststellen das für die Umwelt viel zu wenig getan wird. Das fällt leider auch uns auf den Kopf.
Abschließend stellen wir fest, reisen bildet.
Hoffentlich sind wir mittlerweile nicht eingebildet!